Seite: Sprödphasen

Sprödphasen sind Gefügephasen die einen spröden Charakter aufweisen. Sprödphasen bestehen zumeist aus Verbindungen die aus metallischen und nichtmetallischen Bestandteilen bestehen. Spröde Phasen sind dann kritisch, wenn sie sich flächig (meist in der Nahtmitte) ausbilden. Neben der erhöhten Heissrissgefahr besitzt die Schweissverbindung dann eine geringe Zähigkeit. Dies kann bei erhöhter Belastung zu einem plötzlichen Versagen der Verbindung führen.
Bekannte Sprödphasen sind das Schwefelsulfid FeS, das Nickelsulfid NiS, das Eisenphosphat oder Nickel-Phosphor Verbindungen. Auch das Eisencarbid Fe3C ist eine derartige Verbindung. Im Gegensatz zu den erstgenannten Verbindungen scheidet sich das Eisencarbid jedoch nicht flächig in der Schweissnaht aus, sondern lagert sich in das Gefüge ein.

Auch intermetallische Phasen (IMP) besitzen einen spröden Charakter und sind zu vermeiden. IMP können bei Mischverbindungen unterschiedlicher Metalle entstehen. Die Gefahr der Ausbildung von IMP ist dann besonders hoch, wenn die metallischen Gefüge der Fügepartner sehr voneinander abweichen und Fügeverfahren mit einer hohen Wärmeeinbringung verwendet werden (Schmelzschweissen). Die Einsatztemperatur derartiger Mischverbindungen ist auch begrenzt, da bei erhöhten Temperaturen Diffusionsvorgänge beschleunigt werden und die Bindung der IMP begünstigt oder erst ermöglicht wird.



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