Seite: Sprödbruch

Mit Sprödbruch wird in der Regel ein schlagartig auftretendes Materialversagen ohne Vorankündigung bezeichnet. Er wird vor allem mit harten und spröden Stählen mit geringer Zähigkeit in Zusammenhang gebracht. Sprödbrüche erfolgen ohne oder mit geringer plastischer Verformung bei Überschreiten der Spaltbruchspannung. Bei metallurgischer Betrachtung spricht man auch von Trennbruch. Sprödbrüche können jedoch auch bei ursprünglich duktilen Baustählen auftreten, etwa bei sehr tiefen Temperaturen, bei hohen Verformungsgeschwindigkeiten oder Kaltumformungen im Vorfeld des Sprödbruchereignisses.

Begünstigt wird ein Sprödbruch durch mehrere Faktoren:

- Tiefe Temperatur. Nur Stähle mit einem Kfz-Metallgitter sind gegen tiefe Temperaturen unempfindlich;

- Mehrachsige Spannungszustände. Kerben, Bohrungen, schroffe Querschnittübergänge, große Wanddicken und vieles andere führen zu komplexen Spannungsprofilen im Bauteil;

- Schlagartige Beanspruchung. Bei hohen Belastungsgeschwindigkeiten bleibt dem Werkstoff keine Reaktionszeit zur plastischen Formänderung;

- Versprödung des Werkstoffs, etwa durch ein ungleichmäßiges, nicht beanspruchungsgerechtes Gefüge, Ausscheidungsvorgänge, fehlerhafte Schweißungen und Wärmebehandlungen usw.



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