Seite: Rutil umhüllte Elektroden

Rutil umhüllte Elektroden werden im Text als R-Elektroden bezeichnet.

R-Elektroden liegen hinsichtlich Schweißverhalten und Schweißnahteigenschaften etwa zwischen denen mit saurer und denen mit basischer Umhüllung.
Gegenüber der A-Type sind die stark oxidierenden Fe- und Mn-Oxide zum großen Teil durch das schwach oxidierende TiO2 (Rutil) ersetzt. Auf Grund ihrer bei vorteilhaften Verarbeitungseigenschaften auch guten mechanischen Eigenschaften werden Rutil-Elektroden im Stahl- und Maschinenbau am meisten angewendet.
Über ihre metallurgischen Funktionen hinaus beeinflussen die Eigenschaften der Schlacke den Schweißprozess in vielfältiger Weise. Ihr Erstarrungsverhalten hat Einfluss auf die Zwangslagenschweißbarkeit; rasch erstarrende kristalline Schlacken sind beispielsweise für Senkrecht- und Überkopfschweißungen von Vorteil.
Von großer Bedeutung ist auch der von der Schlacke ausgeübte thermische Schutz des Schmelzbades, wodurch dessen Erstarrung verzögert und folglich die Abscheidung von Gasbläschen und Desoxidationsprodukten erleichtert wird.

Der Mantel dieser Elektrode setzt sich zu wesentlichen Teilen aus einem Mineral namens Rutil, welches 95% Titandioxyd enthält zusammen. Das ist eine hochstabile Verbindung mit hervorragender Lichtbogenstabilität.
Es entsteht ein sehr flüssiges Schmelzbad mit optisch ansprechenden Ergebnissen. Die Rutile Umhüllung wird aber hauptsächlich aus folgendem Grund eingesetzt: Die Ummantelung schmilzt langsam und ohne Probleme ab.
Dadurch bildet sich eine reichliche Menge Schlacke von klebriger Konsistenz, welche eine flüssige Arbeitsweise ermöglicht, vor allem beim Schweißen in Flachlagen.
Hier ist die Naht optisch auffallend schön und regelmäßig. Diese Hülle hat leider keine starke Reinigungswirkung. Ihr Einsatz wird dort empfohlen, wo der Grundwerkstoff keine großen Verunreinigungen aufweist.
Sie lassen sich außerdem schwer trocknen und entwickeln deshalb im Schweißgut viel Wasserstoff. Es gibt einige Anwendungen wo Rutil mit einer der anderen typischen Umhüllungen kombiniert wird.
Zum Beispiel mit Zellulose (Elektroden mit Rutil-Cellulose-Umhüllung) oder Flußspat (rutilbasisch umhüllte Elektroden). Ziel dieser Kombinationen ist es, eine Elektrode mit stabilem Lichtbogen und besseren Schweißeigenschaften zu schaffen.
Die Stabilität des Lichtbogens macht das Schweißen mit dieser Elektrode bei Wechselstrom (AC) und negativ gepoltem Gleichstrom (DC) möglich. Berechtigung findet sie hauptsächlich bei dünnwandigen Werkstücken.



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