Seite: Korngrenze

Die Korngrenze ist der am längsten bekannte und dennoch am wenigsten verstandene Gitterfehler.
Eine Korngrenze ist leicht erklärt, sie trennt nämlich Bereiche unterschiedlicher Orientierung von ansonsten gleicher Kristallstruktur.
Im Zweidimensionalen braucht man vier Parameter, um eine Korngrenze zu beschreiben - im Dreidimensionalen sind es schon acht. Aus dieser Komplexität rührt auch der Mangel an Kenntnis über die Korngrenzen.
Zur Beschreibung der Korngrenze benötigt man (in 2-dim.) den Winkel Θ, der zwischen derselben Orientierung zweier Körner liegt, den Winkel ψ, der zwischen einem Korn und der Korngrenze eingeschlossen ist und einen Vektor t, der die Verschiebung der beiden Körner relativ zueinander beschreibt. Die Orientierungsbeziehung zwischen den Körnern wird durch eine reine Rotation beschrieben, wobei durch die Lage der Rotationsachse unterschiedliche Szenarien entstehen.
Die Orientierungsbeziehung / Rotation wird anhand der Euler-Winkel beschrieben. Kann im Dreidimensionalen einer der drei Euler-Winkel gleich Null gesetzt werden, so steht die Drehachse senkrecht zur Korngrenze.
In diesem Fall spricht man von einer Drehkorngrenze.
Im Allgemeinen sind jedoch alle drei Winkel ungleich Null und es handelt sich dann um eine asymmetrische Kippkorngrenze.
Diese beiden Typen von Korngrenzen sind in der Abbildung dargestellt.



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