Seite: Interkristalline Korrosion

Die interkristalline Korrosion (selektive Korrosion) tritt unter ungünstigen Bedingungen bei vielen Legierungen von ferritischen Chrom- und austenitischen Chrom-Nickel-Stählen auf. Sie kann das Gefüge des Werkstoffes bis zum Kornzerfall völlig zerstören.

Die Korrosion findet dabei entlang der Grenzen der Gefügekörner statt, wenn die Legierungselemente nicht gleichmäßig verteilt sind. Gefördert wird die Korrosionserscheinung, wenn Stahl etwa beim Schweißen um 400°C bis 600°C erwärmt wird. Die Erwärmung führt bei manchen Legierungskomponenten (insbesondere Chrom) dazu, dass diese mit Kohlenstoff aus der Umgebung zu Carbiden reagieren und die Legierung an freiem Chrom verarmt. Die Carbide werden dann entlang der Korngrenzen ausgeschieden und stehen daraufhin nicht mehr zum Korrosionsschutz durch Passivierung zur Verfügung.

Dem entgegengewirkt wird bei korrosionsbeständigen Stählen etwa durch Niob- oder Titan-Legierungen bzw. durch eine generelle Absenkung des Kohlenstoffgehaltes des Stahles.

Selektive Korrosion tritt auch transkristallin auf, also quer durch die Gefügekörner. Dies ist oft bei elektrischen Spannungsunterschieden und starker Zugbeanspruchung im Bauteil der Fall. Aus diesem Grund gehört die transkristalline Korrosion auch zu den Spannungsrisskorrosionen.



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