Seite: Heißrisse

Als Heißrisse werden Materialtrennungen in Schweißnähten bezeichnet, die direkt beim Erstarren der Schweißnaht auftreten und sofort sichtbar sind. Man spricht gewöhnlich von einem Riss, wenn die Tiefe der Materialtrennung >0,5 mm und deren Länge >1 mm beträgt.
Die Ursache von Heißrissen liegt im Vorliegen einer niedrigschmelzenden Gefügephase im Schweißbad. Niedrigschmelzende Phasen kommen oft vor bei Legierungselementen, die dem Zerspanen nützlich sind. Hierunter zählen Schwefel, Phosphor, Blei und z.T. Kupfer. Diese Elemente verspröden in den Werkstoffen die Korngrenzen im Gefüge, beim Zerspanen kommt es dadurch zur gewünschten Bildung von Kurzspänen. Auch Öl, Fett Kreide oder andere Verunreinigungen können durch ihre Bestandteile zur Bildung von Heißrissen führen.
Beim Schweißen bilden die o.g. Elemente Gefügephasen deren Erstarrungspunkt unter dem von Metall liegt, z.B. Schwefel-Eisen: FeS mit Tm=988 °C. Beim Schweißen erstarrt die Naht von den kühlen Flanken der Fügepartner zur Nahtmitte hin (Seigerung). Eisen erstarrt bei etwa 1500 °C, liegt eine niedrigschmelzende Phase (z.B. FeS) vor, so wird sie zur Nahtmitte hin gedrängt. Beim Erstarren der Naht entsteht eine Schrumpfspannung, die niedrigschmelzende Phase in der Nahtmitte ist aufgrund ihrer tiefen Erstarrungstemperatur noch nicht erstarrt und es bildet sich ein Riss in der Nahtmitte.



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