Seite: Basisch umhüllte Elektroden

Basisch umhüllte Elektroden werden hier im Text als B-Elektroden bezeichnet.

Eine basische Umhüllung (B) stellt quasi das Pendant zum sauren Typ (A) dar.
Der Anteil an oxidierenden bzw. sauren Oxiden (MnO2, Fe3O4, Fe2O3, TiO2, SiO2)ist relativ niedrig, es überwiegen nichtoxidierende Ca-Verbindungen (CaCO3; CaF2) und desoxidierende Ferrolegierungen (FeSi, FeMn).
Somit ergeben sich neutrale bis reduzierende Bedingungen um eine basische Schlacke.
Die Vorzüge von B-Elektroden liegen vor allem im metallurgischen Bereich, sie liefern einschlussfreie und nicht durch Warmrisse und Phosphorversprödung gefährdete Schweißgutgefüge. Ein guter Schutz des Lichtbogenbereiches gegenüber der Atmosphäre sorgt für niedrige Gehalte an Wasserstoff, Sauerstoff und Stickstoff.
Weiterhin gestatten B-Elektroden das Einbringen von Legierungselementen in das Schweißbad, die bei einer oxidierenden Umhüllung abbrennen (oxidieren) und in die Schlacke abwandern würden. So sind B-Elektroden wegen ihrer günstigen metallurgischen Eigenschaften beim Schweißen mechanisch hoch beanspruchter Konstruktionen zu wählen. Diesen Vorteilen stehen allerdings eine etwas erschwerte Handhabung beim Schweißen, eine schwerer entfernbare, kristallin erstarrende Schlacke und die strikte Forderung nach trockener Lagerung sowie nochmaliger Trocknung (mind. 250°C, 30 min.)
vor ihrer unmittelbaren Verwendung entgegen.
Die Trockenprozedur ist wegen ihres hygroskopischen Charakters von B-Umhüllungen zur Vermeidung H-induzierter Rissbildungen erforderlich.

Die Ummantelung von basischen Elektroden besteht hauptsächlich aus Kalziumkarbonaten und Magnesium. Außerdem beinhalten diese Elektroden Eisenoxyd, Eisenlegierungen.
Aus diesen Komponenten und durch Beigabe von Fluor und Kalzium wird Flußspat gewonnen. Das ist ein Mineral, welches die Schmelzung begünstigt. Die Ummantelung reinigt den Grundwerkstoff und somit werden Schweißungen mit hoher mechanischer Festigkeit und guter Qualität erzielt.
Die basisch umhüllten Schweißelektroden halten hohe Trocknungstemperaturen aus. Somit wird das Bad nicht durch Wasserstoff verunreinigt. Jedoch wird der Lichtbogen durch den Flußspat sehr instabil.
Das Schweißbad ist nicht so flüssig, somit entstehen häufig Tropfenkurzschlüsse.
Der Lichtbogen muss wegen der geringen Flüchtigkeit der Umhüllung sehr kurz gehalten werden. Auf Grund dieser Eigenschaften, braucht man viel Erfahrung beim Schweißen. Falls Sie Nacharbeiten durchführen müssen,
muss die schwer ablösende Schlacke vollständig entfernen.
Die basisch umhüllten Schweißelektroden sind für Schweißarbeiten in Zwangslage, in Fallpositionen, Überkopf etc. geeignet. Verwendung finden hier umgekehrt gepolte Gleichstromgeneratoren (DC).
Gut geeignet für breite Fugen.



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