Seite: Autogenverfahren

Die Bezeichnung «autogen» stammt aus dem Griechischen und bedeutet: selbst erzeugt, an Ort und Stelle entstanden.

Die Bezeichnung stammt aus der frühen Zeit der Schweißtechnik und hat sich bis heute gehalten, obwohl sie technisch nicht den Tatsachen entspricht.

Die für alle Autogenverfahren notwendige Wärme wird durch die Verbrennung von Kohlenwasserstoffen oder Wasserstoff mit Sauerstoff oder Luft (= 21 % Sauerstoff) erzeugt.

Die Autogenflamme als Wärmequelle ist das Werkzeug der Autogentechnik.

Da das Gas in Behältern gespeichert wird, ist sie unabhängig von einer örtlichen Energieversorgung. Die Behälter sind außerdem transportabel und lange Schlauchleitungen ergeben praktisch keinen Energieverlust. Der Zusatzwerkstoff wird separat zugeführt, was eine gute Möglichkeit ergibt, das Schweißbad zu beeinflussen; vor allem auch in Zwangslagen. Der Brenner dient außerdem zum Vor- und Nachwärmen der Werkstücke. Er ermöglicht auch ein Arbeiten an schwer zugänglichen Stellen. Im Vergleich zum elektrischen Lichtbogen ist die Wärmeintensität der Flamme gering, was bedeutet, dass auch die Abschmelzleistung und somit die Schweißgeschwindigkeit klein ist.

Bei der Verbrennung des Acetylens mit Sauerstoff ist sicherheitstechnisch zu beachten, dass nur zwei Fünftel der Sauerstoffmenge aus der Flasche kommen. Die weiteren drei Fünftel werden der Umgebungsluft entnommen, was sich in engen und schlecht belüfteten Räumen als Sicherheitsproblem bemerkbar machen kann.

Die Autogenflamme – im Speziellen die Acetylen-Sauerstoff-Flamme – hat gegenüber anderen Wärmequellen den Vorteil, dass sich mit der Einstellung der Flamme die Eigenschaften ändern lassen. Neben einer neutralen Flamme lässt sich mit Acetylenüberschuss eine aufkohlende, Kohlenstoffgehalt erhöhende Flamme einstellen. Durch die verschiedenen Mischungsverhältnisse von Sauerstoff und Brenngas in der Primärflamme ändern sich auch die Temperaturen der Flamme. Außerdem hat das Mischungsverhältnis einen Einfluss auf die Zündgeschwindigkeit der Sauerstoff-Brenngas-Gemische, was wichtig ist für die Berechnung und Konstruktion der Brenner und Düsen und Düsenquerschnitte.

Es gibt nachfolgende am häufigsten angewandte Autogenverfahren:
Fugenhobeln, Flammwärmen, Flammrichten, Flammentspannen, Flammhärten, Flammstrahlen, Flammlöten und Flammspritzen.



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