Seite: Aufkohlen

Das Aufkohlen (früher auch "Einsetzen") ist ein thermochemisches Behandeln eines Werkstückes zum Anreichern der Randschicht mit Kohlenstoff.
Das Aufkohlen ist ein Diffusionsprozess. Der verwendete Stahl (auch Einsatzstahl genannt) wird in einem Ofen mit einer kohlenstoffreichen Atmosphäre erhitzt. Grundlegend ist der Kohlenstoffgehalt derartiger Stähle dabei geringer als der Kohlenstoffgehalt in der Ofenatmosphäre. Durch das Erhitzen werden die atomaren Wanderungen (Diffusion) mobilisiert. Triebkraft des Diffusionsprozesses ist der angestrebte Konzentrationsausgleich zwischen dem Stahl und der Ofenatmosphäre. Hierbei wandert Kohlenstoff aus der kohlenstoffreichen Atmosphäre in die kohlenstoffärmere Werkstoffoberfläche. Der Kohlenstoff wird hierbei in das Werkstoffgitter "Eingesetzt".
Die Höhe der Temperatur, der Konzentrationsunterschied des Kohlenstoffe und die Verweildauer bestimmt hierbei die Aufkohlungstiefe und das Konzentrationsgefälle der Werkstoffoberfläche.
Das Härten und Anlassen erfolgt im Gegensatz zum Einsatzhärten erst später und kann auch partiell durchgeführt werden.

Das Entkohlen von Werkstoffen stellt das Gegenteil dieses Prozesses dar und tritt meist als unerwünschte Nebenwirkung bei thermischen Prozessen wie dem Schweissen dar.



disconnected Foren-Chat Mitglieder Online 0
Xobor Xobor Wiki
Datenschutz