Seite: Seigerung

Als Seigerung bezeichnet man die Ausbildung mikro- und makroskopischer Zusammensetzungsunterschiede in einer sonst homogen zusammengesetzten Legierung, die aus Mischphasen aufgebaut ist.

Dabei hat die zuerst erstarrende feste Phase einen anderen Legierungsgehalt als die Restschmelze. Begleit- und Legierungselemente beeinflussen das Seigerungsverhalten deutlich. Dadurch können sich beispielsweise an den Korngrenzen Einschlüsse, Karbid aber auch Gefügeentartungen bilden, die die mechanischen und vor allem dynamischen Werkstoffeigenschaften maßgeblich beeinflussen.

Diese Entartungen sind am metallografischen Schliff deutlich zu erkennen (Bild 1). Direkte Bestimmungen der Anomalien sind durch metallografische Untersuchungen nicht möglich, Untersuchungen mit der elektronischen Mikrosonde jedoch führen zu einer eindeutigen Bestimmung der an den Korngrenzen verarmten oder angereicherten Elemente (Bilder 2 und 3).

Grundsätzlich unterscheidet man zwischen Makroseigerung und Mikroseigerung.

Schwereseigerung, Blockseigerung und umgekehrte Blockseigerung sind Makroseigerungen, bei denen begrenzte, lokale Entmischungen, d.h. Unterschiede in der Zusammensetzung des erstarrenden Gussstückes in Bezug auf die Gesamtschmelze auftreten.

Im Gegensatz dazu spricht man von Mikroseigerungen (Kristallseigerung) bei der Entmischungen von Mischkristallen, also bei Unterschieden in der Zusammensetzung in mikroskopischer Größenordnung.



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