Seite: Brennbohren

Das Brennbohren wird entweder mit Sauerstoff-Kernlanzen oder Sauerstoff-Pulverlanzen ausgeführt, wobei heute vor allem die Kernlanze gebraucht wird.

Das Einsatzgebiet ist das Trennen oder Bohren aller Art mineralischer Stoffe, hauptsächlich Beton, daneben aber auch das Trennen und Bohren von metallischen Stoffen. Mit beiden Verfahren werden Löcher in das Werkstück gebohrt. Durch drehende Bewegung der Lanze können diese Löcher ausgeweitet werden. Durch das Aneinanderreihen einzelner Löcher wird das Werkstück perforiert und auf diese Weise getrennt. Bei metallischen Werkstoffen ist Trennen auch durch eine sägende Bewegung möglich. Das Prinzip der Verfahren beruht darauf, dass das Eisen der Lanzen im Sauerstoffstrom verbrennt und Wärme freisetzt. Bei Pulverlanzen kommt eingeblasenes Eisen oder Eisen-Aluminium- Pulver zur Verbrennung.

Sauerstoff-Kernlanzen
Eine Kernlanze besteht aus einem mit Eisendrähten gefüllten Stahlrohr. Das Verfahren arbeitet ohne Brenngas. Nach dem Anzünden der Lanzenspitze brennt die Lanze unter Sauerstoffzugabe langsam ab. Durch die exotherme Reaktion treten dabei Temperaturen von 2500 bis 3000 °C auf: ausreichend, um auch mineralische Stoffe zum Schmelzen zu bringen. Die beispielsweise in Beton enthaltenen Calcium-, Silicium-, Aluminium- und Eisenoxide werden durch die Verbrennungsprodukte der Kernlanze (Eisenoxide) zu einer dünnflüssigen Schlacke, die durch die kinetische Energie des Sauerstoffs aus der Bohrung ausgeblasen wird.

Die Schlacke, welche an der Innenwand der Bohrung haften bleibt und wieder erstarrt, lässt sich nach dem Abkühlen leicht mechanisch entfernen. Der Sauerstoffdruck beträgt je nach Lanzenfabrikat 8 bis 15 bar. Die aneinander gereihten Bohrungen ergeben eine Trennfuge, wobei die Zwischenstege meist durch die Wärmeeinwirkung bereits spröde sind und sich leicht entfernen lassen. Die Ausrüstung besteht aus Kernlanzen-Griffstück, Sauerstoffschlauch und Druckminderer. Das Griffstück weist eine Einspann-Vorrichtung für die Kernlanzen des benötigten Durchmessers auf.

Pulverlanze
Das Prinzip der Pulverlanze ist dasselbe wie bei der Kernlanze. Der Unterschied besteht darin, dass Eisenpulver in Form eines Granulats mit Druckluft über einen Pulververteiler und Schlauch dem Griffstück und Lanzenrohr zugeführt wird. Es werden auch Gemische mit 5 bis 25 % Aluminiumpulver verwendet. Der Aufwand ist größer als für die Kernlanze und beschränkt somit das Verfahren auf Spezialfälle.



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